Dienstag, 4. August 2009

Für jeden einen Garten


In letzter Zeit zeichnet sich ein neuer Trend ab. Die so genannten „Gartenpiraten“ erobern Hinterhöfe, leerstehende Grundstücke und verwahrloste Grünstreifen.
Während in der Politik die schwarz-grüne Verbindung langsam hoffähig wird, hat diese konservativ-ökologische Mischung in den Hinterhöfen bereits Einzug gehalten.
Anwohner aller Schichten, versuchen verwahrloste oder wenig genutzte Grünflächen zu erobern und gestalten diese mit Hacke und Eimer zu kleinen Oasen um.
So weit der schöne Teil, der natürlich auch für alle anderen Bewohner und Besucher der Stadt einen hohen Wert hat und sehr zu begrüßen ist. Der Haken liegt unserer Meinung nach im politischen Background und der Langlebigkeit dieser Aktionen, denn diese sind nicht nur auf eine schöne Wohnumgebung ausgerichtet, sondern „gegen die Privatisierung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raums". Dort besteht natürlich die Gefahr, dass fremdes Eigentum nicht geachtet wird, denn bei „Piraten“ wird natürlich nicht viel gefragt. Weiterhin haben es solche Trends, so schön sie auch sein mögen, an sich, dass sie meistens nicht lange anhalten und unsere Gärtner müssen dann die verwilderten Hinterlassenschaften beseitigen.

Da wir aber immer positiv eingestellt sind, hoffen wir, dass es diesmal anders ist. Besonders interessant finden wir die Idee der Saatbomben. Diese bestehen aus Samen, Erde und Tonpulver und werden auf verwahrloste Grundstücke geworfen. Mit ein bisschen Regen entsteht dann eine wahre Blütenpracht. Aber auch da unsere Zweifel, denn wenn sich keiner mehr drum kümmert, ist es auch nur noch Unkraut.
Ihr Hausmeister in Dresden