Montag, 15. März 2010

Wann ist endlich die Hauptstraße dran?

Es gibt wieder Verhandlungen mit einem Investor und zwar der Florana KG, welche einen sehr modernen Entwurf vorlegte.

In Dresden wird naturgemäß alles wirklich Moderne abgelehnt und der Historismus als moderne Strömung gesehen, siehe Neumarkt.



Nur am Neumarkt gab es Investoren, die bereit waren sich darauf einzustellen und dieses Wagnis einzugehen. An der Hauptstraße gibt es diesen Investor offensichtlich nicht. Also wird erstmal Lärm geschlagen. O-Ton "Menschen von heute sollten sich nicht der Gefahr unterziehen, sich von Architekten sagen lassen zu müssen, was schön ist "und" sich nicht von Architekten etwas hinklatschen lassen". Da aber für den historischen Wideraufbau keiner zu finden ist, werden einfach historisierende Entwürfe in den Medien in Umlauf gebracht um die Stadt unter Druck zu setzen. Auch keine feine Art.


Die Reaktion der Architekten auf diese Vorgehensweise ist somit auch nachvollziehbar:

„So legitim die Vision ist, verlorenen gegangene historische Stadtstruktur und prägnante Leitbilder einzelner Gebäude wieder errichten zu wollen und damit Korrekturen an Bebauungen der Nachkriegszeit vorzunehmen, so polarisierend wirkt diese Vision, wenn sie dazu eines Feindbildes bedarf“.

Unter unseren Kollegen ist die Meinung ähnlich geteilt. Einem Teil gefallen historisierende Bauten, da sie für die breite Masse oftmals optisch ansprechender sind und im Moment auch touristisch attraktiv sind. Der andere Teil befürchtet den Verlust der schöpferischen Fähigkeiten unserer Generation, das Dresden dann nur noch eine Art barockes Disneyland sein wird, ohne Bezug auf die heutige Epoche.

Ihr Hausmeister in Dresden